Horst Michalzik
Horst Michalzik
Redakteur und Schriftsteller
Redakteur und Schriftsteller
CrCrC
Croya, 21.07.2020
Das war so nicht zu erwarten, dass mich diese hässliche Pandemie fast aus dem Sessel hebt. Wir sind zwar nicht direkt betroffen, aber diese wochenlange Isolation hinterlässt Spuren: Ich hatte in dieser Zeit kaum noch Gelegenheit dies und
das für die Zeitungen zu schaffen, weil es ja keine Ereignisse gab, über die zu berichten sich lohnte. Doch darüber zu klagen, wäre müßig. Was weit schlimmer ist: Ich habe einen kompletten Roman im Kopf, und es gelingt mir nicht, den ersten Buchstaben auf das "Papier" zu bringen. Eine solche Blockade habe ich seit der Zeit nach dem "Ännchen" nicht erlebt. Noch schlimmer: Nachdem mein"Nachtschatten" von einem kompetenten Lektor (Kieselbach) auf den besten Stand gebracht wurde, ist es mir noch nicht gelungen, die Korrekturen in den Satz zu bringen. So kommt alles zusammen: Wohnung in Bad Harzburg nur noch in der Erinnerung, keine echte Kraft, den "Nachtschatten" endlich zu korrigieren, eine Schreibblockade und ein Sommer zum Vergessen, bisher. Ich bin nur froh, dass es nicht schlimmer kommen kann.
Croya, 27.01.2017
Es ist eine lange Zeit vergangen, doch ich habe mich endliche entschlossen, meinen Nachtschatten selbst zu veröffentlichen. Das ist geschehen, und die Geschichte von dem missbrauchten Mädchen, aus dem die psychisch kranke Frau wird, ist als gebundenes Buch und auch als E-Book überall zu erwerben. Dass ich nicht mehr in Bad Harzburg arbeiten kann, hat mich sehr zurückgeworfen. Meine Arbeit für Tageszeitungen hat indes fast schon beängstigende Umfänge angenommen. Allerdings möchte ich unbedingt einen weiteren Roman beginnen, sobald die Ideen sich angemessen entwickelt haben. Aus dem Nachtschatten habe ich vorab im Mosaik in Ehra-Lessien gelesen, schlecht und recht, weil meine Stimme nicht mitgespielt hat. Über eine Lesung in einem Atelier in Hannover muss ich noch nachdenken.
Croya, 03.04.2014
Jetzt ist "Das Ännchen" fertig und gedruckt. Doch entgegen meiner eigenen Erwartung bin ich im Augenblick nicht stolz auf das gebundene Produkt; ich fühle mich vielmehr ein wenig leer, erschöpft und irgendwie allein gelassen. Ich sollte das kennen, dieses Gefühl, wenn eine Geschichte sich vom Schreiber löst und ein ganz eigenständiges Dasein beginnt, neben einem, als sei sie nicht der ureigenen Existenz entsprungen. Es ist auch ein wenig Eifersucht, wenn sich jetzt andere Menschen mit meinem Ännchen beschäftigen und Kommentare abgeben. Natürlich habe ich in Wahrheit nichts Lebendiges in die Welt gesetzt, sondern lediglich einen Stoß leerer Seiten mit Schriftzeichen gefüllt. Doch scheint sich die Sichtweise eines Bruders im Kloster zu bewahrheiten, dass in einem verfassten Text eine gehörige Portion Sein des Schreibers ist. Als ich den letzten Satz, das letzte Wort geschrieben hatte, war ich zunächst erleichtert. Ich ging hinaus auf den Balkon und atmetet durch. Dann aber hatte ich einen Einfall und fand mich Minuten später wieder auf meinem Platz vor der Tastatur und ertappte mich dabei, wie ich einige Gedanken zu einer neuen Geschichte skizzierte. Noch ruht sie, bis mein Ännchen richtig präsentabel ist. Dann geht es aber gleich los, und der erste Satz schildert eine Szene aus der Welt der Jäger und Sammler, aber mehr werde ich hier nicht verraten.
Bad Harzburg, 01.08.2013
Diese wunderbare Wohnung in Bad Harzburg bietet mir ganz tolle Möglichkeiten, mich zurückzuziehen und fernab des Alltages ganz konzentriert zu arbeiten. Wenn ich dort ankomme, die Tür öffne und mein Netbook auf dem Tisch am Fenster sehe, dann bin ich umgehend inspiriert. Hinzu kommt dieser schöne Blick aus dem Fenster auf den Harz. Ganz wichtig ist die Losgelöstheit von allen üblichen Zwängen. Ich sitze auf dem Balkon, trinke ein Glas Wein, lege mich hin, wache um 3 Uhr morgens auf, setze mich hin und schreibe bis 5 oder 6 Uhr, um dann bis zum Mittag zu schlafen. Das kommt meinem "Ännchen" sehr zugute. Die Geschichte ist ja nicht so einfach, weil es so viele Stimmen gibt, die unterschiedliche Sprachen zu dem Thema sprechen. Hier in Bad Harzburg kann ich mich sammeln und in notwendiger Weise auf das Personal konzentrieren. Ermutigt hat mich auch die wohlwollende Kritik durch Hans Pleschinski, der mir ausdrücklich empfohlen hat, in meiner Weise fortzufahren. Nun ist der Literaturbetrieb ein schwieriges Terrain, und ich bin nicht bereit, jeden Kompromiss einzugehen. Doch meinem "Nachtschatten" und vor allem auch dem "Ännchen" wünsche ich eine größere Bühne, sprich:
einen großen Verlag.
Croya, 10.10.2012
Nun ist einige Zeit ins Land gegangen, und es ist viel geschehen. Die auf dieser Homepage vorgestellten Bücher sind inzwischen alle auch als E-Book überall im Buchhandel und bei den einschlägigen Versandhändlern erhältlich. Außerdem stehen sie nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern seit kurzer Zeit auch im gesamten englischsprachigen Raum zum Verkauf. Warum ich eine ganze Weile geschwiegen habe? Zunächst einmal habe ich auf einen Verlag gewartet, bis ich nicht mehr wollte und den "Nachtschatten" zurückgenommen habe. Der liegt jetzt vor mir, und ich bin dabei, ihn völlig neu zu gestalten und zu überarbeiten. Auch das liebe "Ännchen von T." (jetzt mit großem T) ist wieder in Arbeit. Ein zweiter Grund für mein Schweigen ist, dass ich mich wieder auf das Gebiet des Tagesjournalismus begeben habe, wenn auch in eingeschränktem Maße. Ich wollte eigentlich nur mal schauen, ob ich das noch kann und mir den Wind der Tagesaktualität um die Nase wehen lassen. Ich habe neue Orte und interessante Menschen auf diese Weise kennengelernt, habe mich bewusst in Terminzwänge begeben und festgestellt, dass ich immer noch stressresistent bin. Dann setzte etwas ein, woran ich nicht gedacht hatte: Ich wurde in gewissem Maße abhängig von diesem Reportertum, fand mehr und mehr Gefallen daran. Ein wenig werde ich das auch künftig beibehalten, obwohl es - materiell gesehen - fast ein Zusatzgeschäft ist. Aber ich habe jetzt in meinen Stundenplan einen täglichen angemessenen Aufwand an freiem Schreiben fest eingeplant. Als nächstes ist heute mein "Ännchen" dran.
Timmendorf, 16.10.2011
Seit einiger Zeit schon liegt mein Nachtschatten-Manuskript auf dem Lektoren-Schreibtisch eines großen Verlages. Mir bleibt nichts anderes zu tun, als abzuwarten. Doch will ich die Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Deshalb habe ich bereits mit meinem neuen Roman begonnen und auch schon ein gutes Dutzend Seiten in den Speicher gebracht. Der Arbeitstitel ist "ännchen von T", und wieder spielt die Handlung in einem erfundenen Ort in Ostpreußen. Diesmal ist es wirklich eine Heldin, die im Mittelpunkt steht. Die Idee ist, eine Frau von Abschnitten ihres Lebens erzählen zu lassen, von Kindheit, Jugend, Reife bis hin zu den Mühen des Alters. Jede Erzählung wird von einem Menschen ihrer Umgebung aufgenommen und aus dessen Sicht und mit seinen Worten neu bewertet.
Croya, 9.3.2011
Eigentlich sollte der neue Roman vorrangig auf den schändlichen Missbrauch aufmerksam machen, der nach dem Zweiten Weltkrieg vielen Waisenkindern widerfuhr. Sie bildeten die wehrloseste Gruppe in der Bevölkerung und waren die leichteste Beute. Bis zur Seite 180 hin hat sich die Geschichte aber ein wenig anders entwickelt. Das ist immer so; wenn ich mich vor die Tastatur setze, dann entrollt sich der Handlungsfaden vor mir und es lässt sich dessen Richtung nicht immer völlig berechnen. Dieser Vorgang hat der Erzählung aber gut getan, denn es hat sich ein breiteres Feld geöffnet. Es ist ein Entwicklungs- ebenso wie ein Schelmenroman geworden. Doch im Mittelpunkt bleibt Gwendola, die schöne, geheimnisvolle Frau die zugleich schwer kranke Patientin ist. Ob es ihren Betreuern gelingen wird, sie aus der Ohnmacht, der Depression und den Panikattacken zu lösen und zu erlösen, das bleibt der Hauptstrang.
Croya, 24.10.2010
Sie haben zueinander gefunden: Helmut, der als jobbender Medizinstudent ein flottes Leben in Düsseldorf führt und Gwendola, die traumatisiert und extrem depressiv in einer Klinik liegt. Von seinem Professor wird er gebeten, in Nachtwachen zu versuchen, die schöne, kranke Frau dazu zu bringen, über die Schrecken ihrer Vergangenheit zu sprechen. Denn nur darin liegt die Spur einer Chance zur allmählichen Heilung. Zwischen dem Missbrauchsopfer, das wegen seiner schlimmen Kindheit in Hoffnungslosigkeit und Angst zu versinken droht, und dem jungen Mann entwickelt sich eine tiefe - wenn auch zerbrechliche - Zuneigung. Trotz der regelmäßigen Ausflüge in die Kneipen der Altstadt und zu anderen Belustigungen, bleibt Helmut, als ein schwermütiger Mensch, ebenfalls dann und wann in Bildern seiner Vergangenheit befangen, kann sie aber im Alltag überspielen. Die beiden ungleichen Menschen bewegen sich aufeinander zu, bis sie sich fast berühren, um dann wieder unvermittelt los zulassen, wieder und wieder.
Ich bin auf Seite 84 angelangt, was möglicherweise ein Drittel bedeutet. Wie es weitergeht, weiß ich noch nicht. Wer Lust hat, jetzt schon einmal hineinzulesen, der teile mir das mit unter Sprechen Sie mich an!
Lüchow, 9.8.2010
Endlich ist sie vorbei, die fruchtlose, furchtbare Zeit des Nicht-Schreibens, des Hinterfragens und der Zweifel. Es hat mich für eine ganze Zeit gelähmt, dass zum Hintergrund des Romans "Des Sommers letzte Rose" wohl Missverständliches aufgetaucht war. Dazu kam, dass ich einsah, ich könne die Geschichte der armen, missbrauchten Gwendola nicht für sich schreiben. Es gibt eine Grenze für jedes Mitgefühl, soll es nicht in Weinerlichkeit enden. Hätte ich stundenlang am Laptop gesessen, ohne ein Wort zu tippen, wäre mir das lästig gewesen. Doch Tage und Wochen ohne jedes Wort, ohne jeden Satz; bevor mir noch der letzte Gedanke floh, habe ich mein Lager in der Alten Post in Lüchow aufgeschlagen. Es ist ein kleiner, heimeliger, wunderbarer Platz mit einem mediterranen Gärtchen, in dem es sich des abends vorzüglich speisen lässt (gefüllter Tintenfisch). Und die Ruhe des Tages grenzt am mein geliebtes Kloster Maria Laach, das ich im Herbst heimsuchen werde. Wäre ich Militär, sagte ich: Wie aus der Pistole geschossen kamen die Ideen und Gedanken. Jetzt beginnt das neue Buch, das ich vorläufig "Nachtschatten" nenne, in einer zwielichtigen Bar in meinem schönen und geliebten Düsseldorf. Wie immer weiß ich nicht, wie sich die ganze Sache so entwickelt. Aber ich halte es für möglich, dass die Gwendola sich zu meinem Helden Helmut gesellt, ob dominant oder gleich oder unterwürfig: Ich freue mich darauf, diese Geschichte zu verfolgen und zu erleben
und zu schreiben.
Croya, 2.7.2010
Amazon liefert "Des Sommers letzte Rose" jetzt praktisch über Nacht - wie auch libri.de, buch.de, buecher.de. etc. Auch in den einschlägigen Buchhandlungen hat man sich bereits auf den überraschend guten Verkauf meines neuen Buches eingestellt. Die anfängliche Lücke in der Auslieferung scheint beseitigt. Sollte jemand Probleme haben, wende er sich über diese Seite an mich. Ich könnte dann versuchen, ihm den besten Weg aufzuzeigen.
Croya, 7.6.2010
Seit heute ist "Des Sommers letzte Rose" überall im Handel erhältlich. Lektorat und Designer haben sich sehr viel Mühe gegeben, und das merkt man dem broschierten Band auch an. Er kostet 14,90 Euro. Ich habe gerade bei "Amazon" nachgeschaut, dort ist das Buch wohl noch nicht am Lager, aber es kann kurzfristig besorgt werden. Auch in der Stadtbibliothek Wolfsburg kann jedermann die "Rose" ausleihen.
In der Zwischenzeit habe ich mit den Arbeiten an einem neuen Buch begonnen. Es trägt den Arbeitstitel "Gwendola" und hat zum ersten Mal in einem meiner Bücher eine Heldin zum Helden. Im Mittelpunkt steht eine kleine, hilflose, etwa elfjährige Kriegswaise. Sie wird von einem Bauern in der Heide aufgenommen, muss ihm den Haushalt führen, auf dem Feld helfen und wird "zum Dank" regelmäßig missbraucht. Das Mädchen ist verstört und zu normalen Kontakten, besonders zu Jungen, in ihrer Schule unfähig. Diese Geschichte geht mir jedoch sehr an die eigene Substanz. Das Mädchen, das keine Familie hat und nicht zurück will ins Heim, ist völlig in die Enge getrieben, einem grausamen Schicksal ausgeliefert. Das reicht brutal hinein ins "Mit Leiden". Vielleicht teile ich das Buch deshalb in mehrere Geschichten. Und so beginnt die Erzählung:
"E s ist die scharfe, schneidende Schwärze der Nacht. Sie greift nach meinem Kopf, nach meinen Augen, den warmen Lippen, nach meinem linken Arm. Das Kissen unter mir ist kühl, kalt, nass, schweißnass. Das Laken ist verrutscht, ich bin halb nackt, das Bein ragt über den Bettenrand, mein Atem ist kalt, zu kalt, stockt, Angst. In einer solchen Not sollte er eigentlich kommen, dieser lächerliche, seltsame, verkleidete Geselle in schwarzem Büßerhemd mit einer großen Sense in der knochigen Hand, die Schneide ragt über seinen Kapuzen bezogenen Kopf und ist in gleichem Winkelmaß zu den dürren Schultern gestellt. Über die Knochenfüße hat der kalte Knochenbruder keine Pantinen gezogen oder gar weiche Pantoffel. Nackt von Zeh zur Ferse steht er auf eigentlich keinem Boden. Er wird sich erkälten. Dann stürbe keiner fortan. Die Welt quellte über von Menschen, die von ihren Rändern hingen und fielen mit gelben Gesichtern und roten, dicken, weichen Mündern, kopfüber und nebeneinander aufgereiht, die schwarzen Haarkränze gegen den blauen Horizont. Kreisrund entsetzte Augen, löchrige Zahnreihen in rundem, stummen, schrillen Reigen. Hebt ab und dreht sich um eine schräge, schwankende Ebene in der Mitte wie ein Karussell in der Ferne einer Festnacht. Da, ein Schrei, ein zweiter, dritter, ein Gewirr hebt an und ein Gewabere schwappt über den Rand des Platzes und Frauen schreien in besinnungsloser Lust zum dumpfen Lachen von Männerstimmen, weit weg, hinter dem schwarzen Gesellen mit dem Erntewerkzeug, hinter meiner Nacht und meinen Empfindungen, dem kalten Bein und der Angst."
Des Sommers letzte Rose
Die Arbeiten an meinem neuen Buch habe ich abgeschlossen. Es sind 232 Seiten in Garamond 12 P. geworden. Der neue Roman heißt "Des Sommers letzte Rose". Es ist die Entwicklungsgeschichte eines Mannes, der in Ostpreußen aufwächst, dort in die Lehre geht und gleichzeitig zu einem glühenden Anhänger der nationalsozialistischen Bewegung wird. Ein Kollege führt ihn in einen Orden der Partei ein, dem er ein Leben lang treu bleibt. Als Mitglied der SS wird er Aufseher im KZ Nordhausen und erschießt dort eine junge, hübsche Jüdin, die er insgeheim verehrt. Es ist eine Schlüsselszene in seinem Leben. Einerseits begründet er den hinterhältigen Mord damit, dass er sie vor den Übergriffen des Kommandanten schützen wollte. Andererseits überhebt er seine Tat theatralisch und betrachtet das Mädchen als letzte Rose des Sommers, die verurteilt war, ganz allein zu blühen, der er durch sein Eingreifen ein trauriges Schicksal erspart habe. Doch das wehende, schwarze Haar und die schönen Augen verfolgen ihn durch sein Leben wie das Gesicht des alten Juden Daniel, den sein Meister der Gestapo ausliefert. Er kehrt unversehrt aus dem Krieg zurück, weil er seine Kameraden skrupellos ans Messer liefert, und baut im Wendland eine Existenz als Kaufmann auf, stets besessen von der Gier nach Geld, Geltung, Frauen und Mädchen. Er findet Freunde, die ihn in seiner eingefleischten Biertischmeinung vom "irgendwo gerechten Führer und Krieg" bestärken. Sie feiern die "glorreiche Zeit" des Dritten Reiches in erschreckender Form und Selbstverständlichkeit, wie es in den Jahren und Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg durchaus üblich war; das augenzwinkernde Einvernehmen darüber, dass man wohl den Krieg verloren habe, die Sache aber nicht. Das habe ich in meiner Kindheit und Jugend selbst erlebt, diese Bewunderung für Reich, Volk und Führer, die einfach gegenseitig vorausgesetzt wurde, dieser selbstverständlich geteilte Hass gegenüber Ausländern, anderen Rassen, Künstlern, Links-Intellektuellen, der heute noch seine Fortsetzung an den Stammtischen findet. Ich habe sie hören müssen, diese unerträglichen Judenwitze, diese brutalen Scherze über Sozialdemokraten und andere Menschen, die von den Machthabern des Dritten Reiches zu Verbrechern gemacht wurden, ohne je etwas Unrechtes getan zu haben. Ich glaube, dass ich meine Erfahrungen berichten muss, denn in der Jugend meiner Generation haben die Parolen am brutalsten geklungen, dröhnte das Horst-Wessel-Lied durch manche Stube und manches Bierzelt. Und bekommen nicht noch heute manche brave Mitbürger beim "ruhig festen Schritt" feuchte Augen?
Der Roman ist jetzt überall verfügbar. Wer nur mal eben einen Eindruck haben will: Unter amazon.de lassen sich der Einband und einige Seiten einsehen.